Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Die Nahrungsmittelunverträglichkeit ist ein Überbegriff für alle unerwünschten Beschwerden oder Erkrankungen im Zusammenhang mit dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel. Neben toxischen Reaktionen (Lebensmittelvergiftungen etc.) und strukturell verursachten Verdauungsstörungen (Magenresektion, Divertikel, Pankreas­insuffizienz etc.) muss für eine gezielte Diagnostik bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten vor allem differenziert werden zwischen:

Nicht immunologisch bedingte Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Laktose,- Fruktose- und Histaminunverträglichkeit; diese sind in der europäischen Bevölkerung die häufigste Störung der Verdauung und Resorption von Aminen und Kohlenhydraten.

Immunologisch bedingte Nahrungsmittelunverträglichkeiten umfassen das Spektrum der Nahrungsmittelallergien und Kreuzreaktionen (siehe vorheriges Kapitel), die autoimmun-bedingte Zöliakie und die sogenannten Pseudoallergien auf Nahrungsmittelzusatzstoffe.


Histaminintoleranz

Histamin wird durch das Enzym Diaminoxidase (DAO) abgebaut. Liegen ein DAO-Mangel bzw. eine Hemmung vor, kann der Organismus mit der Nahrung aufgenommenes oder aus körpereigenen Zellen freigesetztes Histamin nicht rasch genug abbauen. Eine Hemmung der DAO-Aktivität erfolgt z. B. durch Substanzen wie Alkohol oder verschiedene Medikamente wie etwa Acetylcystein, Metamizol, Metoclopramid und Verapamil. Die Kofaktoren der DAO sind Vitamin B6, Kupfer und Vitamin C, die bei verminderter Aktivität ggf. mituntersucht werden sollten.

Zahlreiche Nahrungsmittel wie Rotwein oder Käse, die durch bakterielle Gärungs- und Reifungsprozesse hergestellt werden, enthalten besonders viel Histamin. Weitere histaminhaltige Lebensmittel sind z. B. Tomaten, Fisch, Nüsse, Sauerkraut, Spinat, Salami und Schokolade und können bei Histaminintoleranz entsprechende Symptome triggern.

Personen, bei denen eine Histaminintoleranz nachgewiesen wird, sollten nur histaminarme Nahrung zu sich nehmen. Zusätzlich ist es ratsam, eventuell DAO-hemmende Medikamente durch andere Arzneimittel zu ersetzen. Weiterhin ist vor der Gabe von Kontrastmitteln oder bei geplanten Narkosen der behandelnde Arzt zu informieren, da es sonst zu Komplikationen kommen kann. Ggf. ist auch die Gabe von Antihistaminika zu erwägen.

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