Gestationsdiabetes

Gestörter Zuckerstoffwechsel in der Schwangerschaft

Laut Mutterschafts-Richtlinie soll jeder schwangeren Frau das Screening mittels 50-g-Glucose-Challenge-Test (GCT) angeboten werden. Der Test kann nicht nüchtern durchgeführt werden. Als Gold­standard für die Diagnostik des GDM gilt nach DDG-/DGGG-Leitlinie der orale Glukose­toleranz­test mit 75 g Glukose (75-g-oGTT).

Messung der venösen Gelegenheits-Glukose- Konzentration:
Erstvorstellung vor der 24. SSW

Bei Vorliegen von Risikofaktoren (Aufzählung s. Kasten) wird vor der 24. SSW die Messung der venösen Gelegenheits-Glukose-Konzentration unabhängig von der Tageszeit und Nahrungsaufnahme empfohlen. Alternativ kann auch die Nüchtern-Plasmaglukose- Konzentration bestimmt werden.

Screening mittels 50-g-Glucose-Challenge-Test (GCT):
Vortest zwischen SSW 24+0 und 27+6

Beim stufenweisen Vorgehen wird zunächst ein 50-g- GCT-Screeningtest durchgeführt. Wird der vorgeschriebene Zeitpunkt verpasst, kann dieser Screeningtest auch noch bis SSW 32+0 durchgeführt werden. Mit dieser Untersuchung werden 82 % der GDM-Fälle erkannt. Die Patientin erhält dazu eine 50-g-Glukoselösung (z. B. 200 ml Dextro-OGT-Saft) zu trinken. Nach einer Stunde wird der Patientin erneut venöses Blut entnommen.

Die Bestimmung der Glukose­konzentration soll ausschließlich in venösem Plasma oder venösem Vollblut erfolgen. Bei der Untersuchung ist die sichere präanalytische Glykolyse­hemmung mittels Natrium­fluorid (NaF) in Kombination mit Citratpuffer obligat. Die Verwendung von nicht Citrat-gepufferten Blutentnahme­röhrchen kann zu unentdecktem GDM führen und ist mit erheblichen Akut- und Langzeit­risiken für Mutter und Kind assoziiert.

Risikofaktoren für das Auftreten eines Gestations­diabetes

  • Alter > 45 Jahre
  • BMI > 30 kg/m² präkonzeptionell
  • Körperliche Inaktivität
  • Familiäre Diabetesbelastung
  • Ethnische Risikopopulation (z. B. Asien, Lateinamerika)
  • Geburt eines Kindes > 4500 g
  • GDM anamnestisch
  • RR > 140/90 mm Hg oder Antihypertensiva
  • Dyslipidämie präkonzeptionell
  • Polyzystisches Ovarsyndrom (PCOS)
  • Früherer Prä-Diabetes
  • Klinische Insulinresistenz
  • KHK, periphere arterielle Verschlusskrankheit
  • Zerebral-arterielle Makroangiopathie
  • Kontrainsulinäre Medikation (z. B. Glukokortikoide, L-Thyroxin, Progesteron)

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