Immunstatus

Infektabwehr

Unser Immunsystem dient der Abwehr von körperfremden Substanzen wie beispielsweise Bakterien, Viren oder fremdem Eiweiß. Die höchst komplexen Abwehrmechanismen laufen in einer Art Kettenreaktion ab und lassen sich in einen humoralen, d. h. antikörpergesteuerten, und einen zellgebundenen Funktionsteil unterscheiden.

Angeborene, also „primäre“ Immundefekte sind selten und manifestieren sich schon früh in der Kindheit. Viel häufiger sind erworbene, d. h. „sekundäre“ Immundefekte, die bei bestimmten Grunderkrankungen wie Krebsleiden oder infolge einiger immunsuppressiven Medikationen oder Infektionserkrankungen wie HIV auftreten. Schwächungen des Immunsystems können jedoch auch schon durch Vitaminmangel, anhaltenden Stress oder Ähnliches ausgelöst werden und sind dann die Ursache für Infektanfälligkeit, Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Bei der humoralen Immunität steht die Analyse von Antikörpern und der IgG-Subtypen im Vordergrund. Die Zelluläre Immunität wird durch Funktion und Zusammensetzung der Leukozyten-Population definiert.

Bei den Lymphozyten sind den B-Zellen und den Natürlichen-Killer-Zellen auch die T-Lymphozyten-Helferzellen von besonderem Interesse. Durch die labormedizinische Bestimmung der Anzahl einzelner Zelltypen und ihres quantitativen Verhältnisses zueinander werden Rückschlüsse auf die Immunkompetenz des Körpers möglich. Die Befunde erlauben ein Urteil über die Abwehrbereitschaft des Organismus gegenüber Krankheitserregern und die Bestimmung eines möglichen Defekts.

 


Coronainfektion/humorale Immunität

Für den serologischen Nachweis einer bestehenden oder zurückliegenden Infektion mit SARS-CoV-2 stehen sensitive und spezifische Testverfahren zur Verfügung. Serologische Tests, die Antikörper gegen das Spike-Protein von SARS-CoV-2 messen, sind grundsätzlich auch in der Lage, Antikörper nach einer Coronavirus-Impfung bzw. -Infektion zu detektieren; eine Unterscheidung der nach einer Infektion gebildeten Anti-Spike-Antikörper von den nach einer Coronaimpfung gebildeten ist allerdings nicht möglich. Im Gegensatz hierzu werden Antikörper gegen das Nukleokapsid-Protein nur nach Infektion und nicht nach Impfung mit den derzeit in Deutschland zugelassenen Impfstoffen gebildet.

Zusätzlich kann die neutralisierende Wirkung von Antikörpern gegen SARS-CoV-2 gemessen werden. Als Testprinzip wird in der Regel eine Blockierung der Interaktion des Spike-Proteins (Rezeptorbindungsdomäne) mit dem ACE2-Rezeptor verwendet. Bislang stehen keine belastbaren Daten zur Bewertung der Immunität basierend auf Antikörpermessungen zur Verfügung.

 

 

Coronainfektion/zelluläre Immunität

Der Test misst die T-zelluläre Immunreaktion auf eine Infektion mit SARS-CoV-2 oder eine Coronaimpfung. Hierzu erfolgt eine Stimulation der Patienten-Lymphozyten mit Peptiden des Spike-Proteins von SARS-CoV-2 und eine Messung der Lymphozyten-Antwort anhand der Interferon-gamma-Sekretion.

 

 

 

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