Unser Immunsystem dient der Abwehr von körperfremden Substanzen wie beispielsweise Bakterien, Viren oder fremdem Eiweiß. Die höchst komplexen Abwehrmechanismen laufen in einer Art Kettenreaktion ab und lassen sich in einen humoralen, d. h. antikörpergesteuerten, und einen zellgebundenen Funktionsteil unterscheiden.
Angeborene, also „primäre“ Immundefekte sind selten und manifestieren sich schon früh in der Kindheit. Viel häufiger sind erworbene, d. h. „sekundäre“ Immundefekte, die bei bestimmten Grunderkrankungen wie Krebsleiden oder infolge einiger immunsuppressiven Medikationen oder Infektionserkrankungen wie HIV auftreten. Schwächungen des Immunsystems können jedoch auch schon durch Vitaminmangel, anhaltenden Stress oder Ähnliches ausgelöst werden und sind dann die Ursache für Infektanfälligkeit, Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Bei der humoralen Immunität steht die Analyse von Antikörpern und der IgG-Subtypen im Vordergrund. Die Zelluläre Immunität wird durch Funktion und Zusammensetzung der Leukozyten-Population definiert.
Bei den Lymphozyten sind den B-Zellen und den Natürlichen-Killer-Zellen auch die T-Lymphozyten-Helferzellen von besonderem Interesse. Durch die labormedizinische Bestimmung der Anzahl einzelner Zelltypen und ihres quantitativen Verhältnisses zueinander werden Rückschlüsse auf die Immunkompetenz des Körpers möglich. Die Befunde erlauben ein Urteil über die Abwehrbereitschaft des Organismus gegenüber Krankheitserregern und die Bestimmung eines möglichen Defekts.